Am 30. Juni haben mehr als 150 Freie Dienstnehmer bei Mjam ihren letzten Arbeitstag. Sie wurden im Mai plötzlich, ohne Vorwarnung und ohne Angabe von Gründen gekündigt. Währenddessen werden weiterhin neue Rider eingestellt, mit Bonussen gelockt Freunden diesen Job zu empfehlen, und laut neuesten Nachrichten sucht Mjam 1000 neue Mitarbeiter. Hire and Fire heißt diese Strategie. Irgendwann wird jede:r jemanden kennen, der einmal bei Mjam gearbeitet hat.

Der Sommer ist zurück, die Pandemie ist auf Pause. Erstmals nach 2 Jahren erleben die Lieferplattformen wieder einen saisonellen Einbruch von Bestellungen. Die Folge ist eine Welle an Kündigungen. Parallel werden jedoch immer weiter neue Rider gesucht und eingestellt. Hire and fire heißt die Strategie. Muss das sein? Wo ist der Betriebsrat?

Frohes Neues Jahr allerseits! So wie es im Land einer funktionierenden Sozialpartnerschaft sein soll, freut man sich im Dezember über Weihnachtsgeld und im Jänner wieder über ein bisschen bessere Arbeitsbedingungen - jedenfalls in Branchen, wo es viele Gewerkschaftsmitglieder gibt. Darf ich vorstellen: Der Radbot*innen Kollektivvertrag 2022!

Was darf es heute zu Essen sein: Pizza, Burger oder Sushi? Mehr zuhause und weniger Restaurantbesuche pushten Essensplattformen wie Lieferando oder Mjam. Während die Aktienkursentwicklung den Investoren sicherlich gut schmeckt, sind die Arbeitsbedingungen der systemrelevanten Plattformbeschäftigten in Zeiten von Corona äußerst unappetitlich.

Überall in der Stadt sieht man bunte Sticker mit dem Hashtag "#Arbeitsrecht4mjam". Damit wird der Freie Dienstvertrag kritisiert, der den Ridern alle Rechte als Arbeitnehmer*innen vorenthält. Viele Kolleg*innen sind aber zufrieden mit dem Vertrag, weil er ihnen Flexibilität gibt und sie damit auch kaum Verpflichtungen haben - sollten.

DEMO-AKTION am 19.1. --- 11:30 --- ÖGB Catamaran --- Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien